Im Zeichen der deutsch-französischen Freundschaft fand am Wochenende um den 1. Mai in Lübeck ein ganz besonderer Lehrgang statt. Der Aikido-Club Lübeck e.V. lud zum Lehrgang mit dem hochgraduierten französischen Meister François Noizée.

Dieser Lehrgang, zu dem rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland und Frankreich nach Lübeck angereist waren, bot reichlich Gelegenheit sich sowohl sportpraktisch und auch kulturell weiterzubilden.

Seit rund 20 Jahren fahre ich selbst regelmäßig nach Frankreich, um an den Lehrgängen unserer Freunde von der FAT (Fédération d’Aïkido Traditionnel) teilzunehmen. Die hieraus erwachsenen überaus freundschaftlichen Kontakte hatten den Lehrgang dann auch erst möglich gemacht.

Die FAT geht zurück auf Meister Daniel André Brun, der auf die Arbeit mit Stab, Messer und Schwert besonderen Wert legte. Er entwickelte zudem eine eigene Disziplin für das Katana. Maître Brun war Ende der 80er Jahre mit einer französischen Delegation einmal nach Lübeck gekommen – sein Schüler François Noizée war damals als junger Aikidōka dabei. Fast 35 Jahre später führte François nun selbst eine französische Delegation, inklusive der hohen Repräsentanten der Föderation, an und zeigte in allen Bereichen des Aikidō sein Können. Von Anfängern bis weit Fortgeschrittenen, von Kindern bis Senioren war ein bunt gemischtes Teilnehmerfeld auf der Trainingsmatte und übte neugierig, aufgeschlossen und sehr engagiert zunächst waffenlose Wurftechniken und Bodenhebel, später dann Stab, Messer und Schwert.

François brachte für die Deutschen dann auch spannende Technikvarianten und etwas ungewohnte Angriffe (Fassen einer Hand und des Ellenbogens) mit, so dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Menge – auch der simultanen Übersetzung aus dem Französischen – mitnehmen konnten.

Mindestens genauso wichtig wie das Training der Aikidō-Techniken aber war das Kennenlernen auf der Matte und neben der Matte beim kulinarischen und kulturellen Beiprogramm, das der Verein organisiert hatte. Zu dieser Zeit der Begegnung kam auch Bundestrainer a. D. Alfred Heymann (8. Dan) mit seiner Frau Edith (5. Dan) extra aus Niedersachsen angereist. Ihm liegen die Kontakte nach Frankreich besonders am Herzen, da er selbst in Frankreich bei Meister Noquet maßgeblich seine Aikidō-Ausbildung erhalten hatte. Zu sehen, dass heutzutage die Kontakte weiter gepflegt werden, erfreute ihn und auch die französischen Gäste, die sich von der Schönheit der Hansestadt Lübeck überzeugen konnten und besonders die zweisprachige Stadtführung und einen Besuch in Travemünde noch lange im Gedächtnis behalten werden. Fortsetzung folgt.

Frauke Drewitz
Aikido-Club Lübeck e.V.