Samurai Camp 2019

27. August 2019 Jugend, Lehrgänge

Zum 17. Mal richtete der AVSH das Samurai Camp für die Jugend des Deutschen Aikido-Bundes aus.

Insgesamt folgten 65 Aikidoka aus vier Bundesländern dieser Einladung zum gemeinsamen Wandeln auf den Spuren der Samurai. Das Programm reichte von Aikido mental und in der Praxis, Waffentraining über Kenjutsu, Jiu-Jitsu, bis hin zur Kalligrafie, Origami, zu Workshops zur Philosophie, Rollenspielen im Zusammenhang mit Budo und zum Schwimmen in der Ostsee und Buddeln am Strand. Es gab wieder sehr viele Betätigungsfelder innerhalb eines straffen Zeitplans. Dabei verblieben aber auch kleine Zeitfenster, um mit den Zeltnachbarn etwas Gemeinsames zu tun. Ein großer Spiele-Pool stand zur Verfügung. Sogar eine Kiste mit aktuellen Lego-Bau-Elementen wurde mitgebracht.

Zum Zeltlagerleben gehört es auch, selber Initiative zu entwickeln und etwas zum Camp beizutragen. Die Mehrzahl der Teilnehmer war mit dem Freiraum zufrieden und gestaltete ihn nach eigenem Gusto.

Freundschaften konnten neu geschlossen oder weiter intensiviert werden. Viele Aikidoka besuchen wiederholt das Samurai Gashuku – einen Ort, an dem gemeinsam etwas erarbeitet wird.

Die Begeisterung konnte man auch dieses Jahr wieder am Strahlen der Gesichter ablesen. Dieses Dankeschön trägt auch dazu bei, dass sich das Betreuer-Team immer wieder den Zeitraum für das Camp, aber auch die Zeit vorher und nachher (denn Vorbereitungen und Nachbereitungen kommen noch hinzu) freihalten, trotz familiärer und anderer Verpflichtungen.

Zum Ende des Camps konnte eine in sich gewachsene und gestärkte Gruppe Aikidoka verabschiedet werden, die sich schon wieder auf das nächstes Zusammentreffen freut. Bis dahin werden Kontakte, auch über soziale Medien, gepflegt. Das eine oder andere Aikido-Event wartet bereits auf die jungen Aikidoka

Lilo Schümann
Jugendleiterin des AVSH
Organisatorin des Samurai Camps

Weiterer Bericht von Lilo


Das Samurai Camp wurde gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). – Dankeschön!


Es war ein kleines Jubiläum, denn bereits zum 15. Mal in Folge nahmen Kinder und Jugendliche sowie ein Betreuer des Aikido-Vereins Wattenbek am Samurai Camp teil. Die Reise nach Scharbeutz traten wir mit gemischten Gefühlen an. Das Wetter war zuletzt einfach zu schlecht gewesen. Doch es war Besserung angesagt, die Zelte waren stabil und der Kofferraum randvoll, um für alles gewappnet zu sein. Außerdem warteten schon alte und neue Freunde aus ganz Deutschland. Insgesamt sechs Aikido Trainingseinheiten mussten sowie einige freiwillige Einheiten am Morgen konnten absolviert werden. Dabei war es ganz angenehm, dass es nicht so heiß war. Das Trainieren mit Messer, Stock und (Holz-)Schwert war natürlich besonders beliebt. Es wurden aber auch ungewohnte Materialien benutzt, wie Bälle oder Schaumstoffstangen. Selbstverständlich gab es jeden Tag die Gelegenheit für einen Strandbesuch. Aufgrund der nur spärlichen – wenn überhaupt vorhandenen – Sonne und kühler Temperaturen fielen die Aufenthalte meistens ungewohnt kurz aus. Trotzdem wurde eifrig in der Ostsee gebadet, zumal der Wind teilweise für etwas Brandung sorgte. Die Meinung bezüglich der Wassertemperatur ging allerdings weit auseinander. Wer nicht schwimmen mochte, konnte sich auch im flachen Wasser vergnügen, Volleyballspielen, im Sand buddeln, toben oder chillen.

Darüber hinaus gab es viele weitere Angebote, wie zum Beispiel eine Lager-Olympiade, Jonglieren, Slacklining, Gipsmasken, Schminken, Kalligrafie, Origami, Knotenkunde, Tischtennis, Bauen mit Lego-Steinen, aber auch Workshops zu „AIKIDO als Lebensphilosophie“, „Innere Stärke durch Budo“, „Stress-Resilienz – gelassene Einstellung in Alltagssituationen“ oder „Innere Motivation durch bewusstes Handeln“. Trotz des großen Angebots gab es auch noch genug Zeit zur freien Verfügung. Und wenn sich die Sonne schon nicht zeigen wollte, war zumindest eine partielle Mondfinsternis zu sehen. Diese war zwar nicht so spektakulär wie im letzten Jahr, aber dafür war sie diesmal von Anfang an zu beobachten.

Höhepunkt war wieder einmal der Besuch des Hansa-Parks. Endlich war auch das Wetter mal auf unserer Seite. Abgesehen von ein paar vorbeiziehenden Wolken und ein paar einzelnen dicken Tropfen zur Mittagszeit, war es sonnig und warm. So konnten alle Attraktionen ohne Einschränkung genossen werden und die Wasserbahn-Opfer waren schnell wieder getrocknet. Wieder zurück im Camp wurden dann die obligatorischen Burger gegrillt. Dabei hatten es die Teilnehmer sehr eilig, denn nach dem Grillen sollte es noch einmal hinüber an den Strand gehen. Sonne und Wärme blieben uns tatsächlich bis zum Untergang treu und wir konnten endlich mal eine gute Stunde echtes Strandwetter genießen. Mit diesem nahezu perfekten Tag konnte das Camp langsam ausklingen. Denn am nächsten Morgen waren die sechs Tage Samurai Camp schon wieder vorbei. Frühstück, Packen, Zelte aufräumen und säubern, von allen verabschieden und schon ging es, ein wenig traurig, auf die Heimreise. Es ist ein schönes Samurai Camp gewesen. Der Dank dafür gebührt den begeisterten, motivierten Teilnehmern und Betreuern sowie der hervorragenden Organisation durch den Aikido-Verband Schleswig-Holstein bzw. die Leiterin Lilo Schümann. Herzlichen Dank an euch alle! Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr.

Ingo Fassbender
2. Vorsitzender Aikido-Verein Wattenbek


Frühschwimmen

Wie immer wurde auch ein Frühschwimmen vor dem Frühstück angeboten. In diesem Jahr war die Resonanz nur schwach. Es kamen zwar vereinzelt Kinder mit an den Strand, aber schwimmen wollten sie letztendlich dann doch nicht. Ein bisschen mit den Füßen ins Wasser war genug. Die Nächte waren sehr kalt und das flache Wasser kühlte sich deshalb nachts stark ab. Es kamen jedoch anschließend immer wieder Kinder auf mich zu, die eigentlich gerne schwimmen gegangen wären. Allerdings hatte es mit dem Aufstehen oder Wecken nicht so richtig geklappt. Unser Rettungsschwimmer Hendrik nutzte jedoch die Gunst der Stunde und schwamm nicht nur zu einer Boje der Schwimmbereichsmarkierung, sondern klapperte gleich 2 oder 3 davon ab.

Anders war es am letzten Abend. Nach dem Grillen ging es ein letztes Mal hinüber zum Strand. Viele der Kinder kamen mit und hatten Spaß beim Schwimmen oder Toben im Wasser. Andere lagen am Strand und genossen, dass es – trotz der späten Stunde – endlich mal warm und sonnig war. Da die Wasserwacht längst Feierabend hatte, war Hendrik natürlich wieder als Rettungsschwimmer mit dabei. Und dann, während wir dabei waren, die Kinder für den Rückweg zu sammeln, kam Hendrik zu seinem ersten Einsatz. Eines der jüngeren Mädchen schaffte es nicht mehr allein zum Strand zurück. Wir machten Hendrik darauf aufmerksam. Mit langen Schritten lief er sofort ins Wasser und eilte zu dem Mädchen in Not. Schnell hatte er das knietiefe Wasser erreicht. Beherzt griff er nach dem Kind und nahm es auf den Arm. Ein paar Quallen hatten sich zwischen das Kind und den Strand verirrt und ihm so den Rückweg abgeschnitten. Aber Hendrik durchschritt das „Minenfeld“ souverän und setzte das Kind unversehrt an Land ab. Da braucht man gar nicht ins Kino gehen, die Helden leben mitten unter uns.


Samurai Camp Olympiade 2019

Wie im letzten Jahr haben wir die Olympiade mit dem Chaos-Spiel verbunden, allerdings etwas verkürzt. Das heißt, es ging nicht darum, viele Punkte zu sammeln, sondern die Aufgaben möglichst schnell zu erledigen. Eine besondere Herausforderung war dabei, dass die Reihenfolge der Aufgaben durch die Gruppen selbst festgelegt werden musste. Im Gelände wurden 60 Zettel mit den Nummern 1-60 verteilt. Jeder Zettel enthielt ein Kennwort. Fünf Teilnehmergruppen mussten würfeln und auf einem Spielfeld mit ebenfalls 60 Feldern vorziehen. Die erreichte Zahl musste gesucht und das Kennwort gelesen werden. Sobald die Gruppe mit dem richtigen Kennwort wieder in der „Zentrale“ eintraf, musste sie eine Frage beantworten. Bei richtiger Antwort wurde erneut gewürfelt und gesucht. War die Antwort falsch, musste zuerst eine kleine Strafarbeit verrichtet werden (Alphabet legen, puzzeln, Liegestütz-Staffel, genau die Zahl 51 würfeln, Arme verknoten). Während des Spiels mussten sechs weitere Hauptaufgaben gelöst werden, bevor es zum Endspiel ging.

Wer die 60 auf dem Spielplan erreicht und alle Aufgaben gelöst hatte, durfte sich am Endspiel versuchen. Auf einem Brett mit Löchern, denen jeweils ein Zahlenwert (auch negative) zugeordnet war, musste mit einem Tennisball exakt der Wert 101 geworfen werden. Die Grundidee war dabei, dass am Ende möglichst viele Gruppen gleichzeitig im direkten Vergleich um den Sieg spielen mussten. Dies ist auch gelungen, denn am Ende standen vier Gruppen im Endspiel und kämpften verbissen um den Sieg.

Es zeigte sich jedoch, dass es nicht so einfach war, die richtigen Löcher zu treffen. So hatten zwei Mannschaften sehr schnell deutliche Minuspunkte, und keine Mannschaft war sehr dicht an den geforderten 101 Punkten. Um den Zeitrahmen nicht zu sprengen, beschloss ich in Abstimmung mit den Gruppen, das Spiel zu verkürzen. Bei knapp zehn Minuten noch verbleibender Spielzeit sollte das Spiel genau um 16:00 Uhr enden und der dann bestehende Punktestand das Ergebnis bzw. die Platzierungen darstellen. In dieser Zeit wurde dann teilweise sehr taktisch gespielt. Ich hatte den Eindruck, einige Teilnehmer warfen absichtlich daneben, um nicht noch Minuspunkte zu kassieren, während andere alles auf eine Karte setzten und dann prompt die -11 erwischten und sich aus den Medaillenrängen katapultierten. So machten die Mädchenzelte die ersten drei Plätze unter sich aus, während die Jungenzelte sich mit Platz vier und fünf begnügen mussten. Als Trostpreis gab es für die beiden Zelte jeweils zwei kleine Tüten Haribo. Die Siegerzelte bekamen bei der Siegerehrung jeweils eine große Naschi-Tüte und Zelt 22 als Sieger zusätzlich einen Karton Schokoschaumküsse, die gleich vor Ort verspeist wurden.

Alle Zelte haben hoch motiviert mitgespielt, obwohl sie nicht immer alle Zahlen auf Anhieb finden konnten. Bei der Beantwortung der Fragen waren die Teilnehmer sehr gut, wenn auch nicht immer ganz einig. Trotzdem musste auch die eine oder andere Strafaufgabe erfüllt werden. Soweit ich erkennen konnte, hatten alle Teilnehmer viel Spaß und waren mit Ehrgeiz bei der Sache. Dass es dabei manchmal etwas chaotisch zuging, gehört ja zum Chaos-Spiel dazu.

Vielen Dank an die ältesten Zelte und die Betreuerinnen und Betreuer, die bei der Vorbereitung und Durchführung geholfen haben. Ohne ihre Unterstützung wäre die Olympiade nicht möglich gewesen. Aber auch sie hatten Spaß dabei und waren sehr motiviert. Zur Belohnung gab es im Anschluss für alle ein Eis.

Ingo Fassbender
Organisator der Samurai Camp Olympiade
AV Wattenbek